Nun, ich kann mich wahrlich nicht als Benzinbruder bezeichnen. Ein Auto ist halt ein Auto. Während andere durch das verschneite Tal driften und die HiTec-Allradantriebe ihrer BMW X6 und deren Artverwandten tiefe Furchen in den langsam eisiger werdenden Schnee graben lassen, genießen meine Nikon und ich die Vorteile einer guten Winteradjustierung und warten auf den nächsten Drift.
Ich hatte meine Snow & Ice Challenge bereits auf der Anreise in die weiße Steiermark erfolgreich gemeistert. Ganz ohne neumodischen Technik-Schnick-Schnack im Auto, über den Semmering runter Richtung Murau, beim intensivsten Schneefall, den ich je auf einer Autobahn erlebt habe. Auch durch traumhafte Winterdörfer und über stockdunkle Eisfahrbahnen.
Die Scheibenwischwaschanlage jenseits ihres Einsatzradius und das Fernlicht nur mehr als 3D-Tunnelsimulator brauchbar, manövrierte ich den kleinen Mazda durch die nächtliche Winterhölle, wie Luke Skywalker seinen X-Wing durch die Gräben des Todessterns. Auf Selbstportraits habe ich während der Fahrt verzichtet. Aus Sicherheitsgründen.
Eine Runde über das Eis mit einem Bayrischen Motorwerkl der neuesten Bauart wirkt dagegen wie ein Kaffeekränzchen mit Oma Wisloczil’s Bridgerunde – gibt aber das bessere Motiv.
Am nächsten Tag jage ich also nun als Ausgleich dazu, mit kälteresistenten 400mm bewaffnet, alles Motorisierte, das in den Kurven schneller unterwegs ist, als die Schneekörner, die der eisige Wind in Bodennähe vor sich herpeitscht. Und zwischendurch darf die Kulisse auch mit auf den Sensor.